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Ausstattung

Der Blick nach vorne wird gefangen von der Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes an der Stirnwand über dem Hauptaltar (von Karl Baur, 1938). Vom Kreuz kommt unsere Erlösung, kommen alle Kraft und aller Sinn in unser Le ben. Es weist darauf hin, was auf dem Altar darunter täglich im hl. Messopfer geschieht, nämlich der Gekreuzigte wird Mitte als unser Opfer und unser Priester. Was wir mit ihm vereint in unserem Leben tun und tragen, wird auch für uns mit ihm zu einem Durchgang zum Ostermorgen.

Wenn wir auf die entgegengesetzte Seite schauen, zum Ausgang, so will uns die Patronin der Kirche über dem Portal gleichsam begleiten (von Karl Baur 1961): Die hl. Kunigunde, Gemahlin Kaiser Heinrichs II., stammte aus Luxemburg, half mit ihrem Vermögen das Bistum Bamberg zu gründen, unterstützte tatkräftig ihren Gemahl bei der Regierung und verbrachte ihre Witwenjahre im Benediktinerinnenkloster Kaufungen bei Kassel, das sie selbst gegründet hatte († 1033). Sie hat nicht nur den Schutz der Kirche übernommen, sondern will ihren Pfarrkindern im Alltag mit ihrer Fürsprache beistehen.

Wenden wir uns nun den Werken von Albert Burkart zu: Da ist zunächst das Abendmahl unter dem Kreuz, über dem Zelebrationsaltar. Von Nürnberg aus hätte man gern in diesem Hochaltarbild eine Mischung von Eucharistie und Leben der hl. Kunigunde gesehen. Albert Burkarts Vorschlag nur eines Aspekts setzte sich durch. Seine Bilder beinhalten eben das Plus eines Glaubenden, das er später ge­genüber einer Vielzahl von anderen Auffassungen so ausdrückt: „Was der gläubi­ge Künstler in unserer Zeit erleben und gestatten kann, das ist das Erlebnis der Bosheit der Menschen, der Gottesferne, der Gottesfinsternis, wie es Martin Buber ausdrückt, und der immerfort fließende Strom der Gnade und der Barmherzigkeit Gottes. Daran ändert sich nichts, ob der Mensch im Urwald haust, oder in den mo­dernen Städten an der Maschine steht, ob wir glauben, dass die Sonne sich um die Erde oder die Erde um die Sonne dreht, ob wir unseren Erdball durch Kettenreak­tionen vernichten oder zum Mars auswandern. Die Bosheit der Menschen bleibt immer und die Gnade bleibt immer. Aber wichtig ist, dass dies der Künstler aus sei­ner Zeit erkennt und aus diesen eigenen Erkenntnissen sich an die Verkündigung der Heilswahrheiten wagt.“ Und diese Heilswahrheit will er uns Heutigen in seinem Abendmahl verkünden: dass wir sie immer bedenken, wenn wir zu seinem Gedächt­nis dieses Mahl feiern.

Auf zwei angefügten Altarflügeln wollte Albert Burkart aufzeigen, was die Feier der Eucharistie (dieses Wort gebraucht er) ist und bis heute bewirkt (es gibt dazu eine Bleistiftskizze auf einem seiner Briefe): Auf der linken Seite will er uns nahebringen, was der Leib Christi für die Menschen bedeutet: Er ist zunächst Opfer: dar­gestellt durch die Opferung des Erstgeborenen im Tempel; er nimmt die Sünden der Welt hinweg; Johannes der Täufer weist auf das Lamm Gottes hin. Er ist unsere Speise fürs ewige Leben: die Brotvermehrung soll dies zeigen. Und der Vollzug des Brotbrechens mit den Emmausjüngern.

Der rechte Flügel will deuten, was uns das Blut Christi ist: Dieses Sakrament der Kirche entspringt, wird geboren aus der Seite Christi, aus seinem Herzen, ist Werk seiner Liebe, die in unsere Zeit hineinwirkt. Es reinigt uns von Sünden: Die Fußwa­schung soll dies zeigen. Sein Blut ist uns Trank auf dem Pilgerweg zum ewigen Ziel: die Frau am Jakobsbrunnen. Und dieses Sakrament wird durch die Wand­lung: Das Kanawunder ist dafür Vorbild.

Flankiert ist der Altarraum von den Seitenaltarbildern der Mutter Gottes und des hl. Josef, die den Chorbogen flankieren (1937). Zum Heilswirken Jesu gehören Men­schen, die mitmachen, die von Gott geladen sind und ihr Ja-Wort sprechen, damals wie heute. Die Frauen der Kongregation stifteten die eine Altartafel: die Mutter mit dem Kind als moderne Ikone und vier Bilder darüber, die Maria zeigen, wie sie vom Engel die frohe Botschaft vernimmt, von suchenden Weisen mit dem Kind gefun­den wird, ihren Kreuzweg mit dem Sohn gegangen ist und zur Mutter des Johan­nes und unsere Mutter wird, sowie ihren geopferten Sohn auf dem Schoß trägt. Das Bild des hl. Josef mit Jesuskind, des Patrons der Arbeitenden, wurde von Hans Betz gestiftet und stellt den Traum dar, in dem der Pflegevater zur Flucht veranlasst wird, die hl. Familie unterwegs nach Ägypten, den nach dreitägigem Suchen wiedergefundenen 12-jährigen Jesus in der Mitte der hl. Familie und den Tod des hl. Josef mit Maria und Christus.

Kreuzweg

Die persönlichste Botschaft unseres Verkünders Burkart ist sicher der Kreuzweg. Er wurde noch 1943 entworfen, ausgeführt aber erst ab 1946. Dazwi­schen stand bei unserem Meister wohl die schwerste Zeit: Krieg und russische Ge­fangenschaft. Diese Not- und Reifezeit ist immer wieder zu spüren in seinem Werk. Auf längeres Bitten hin hat Herr Burkart seine Gedanken zu diesen Stationen nie­dergeschrieben, weil er den Patres von St. Kunigund für die liebevolle Aufnahme nach seiner Rückkehr aus Russland danken wollte. Das Folgende sind Worte von ihm selber: „Schon während der Arbeit an den Altären war mir das Schwarz zum Ausdruck der religiösen Bedrängnis, zum Ausdruck der Gottesfinsternis geworden, die sich ausbreitete. Erst recht wurde mir dann bei den Entwürfen zu den Kreuzwegstationen, die schon zwischen den Bombennächten entstanden, die Domi­nante von Schwarz-Rot zum symbolhaften Ausdruck der Zeit, Nacht und Feuer, Be­drängnis und Blut, aber alles umfasst von dem schmalen Reifen Gold des Rah­mens, der einen Hoffnungsschimmer auf die Schwere legt, dass die Bitternis und die Not eingebettet sind in die Arme der göttlichen Barmherzigkeit."

Bei der Betrachtung der einzelnen Stationen unterscheidet Herr Burkart  „den Weg des Heilandes bis zur Vollendung des Opfers . . . und die Begegnungen mit den Menschen": „Diese Begegnungen sind keine gefühlsbetonten Histörchen, die auf die Tränendrüsen der Leute drücken sollen, sie zeigen symbolhaft, dass die Menschen immer wieder den Weg Christi kreuzen oder vielmehr, dass Christus im­mer wieder ihren Weg kreuzt und dass sich daran das Schicksal der Menschen entscheidet.

1. Station

So entstand vor allem die 1.Station unter dem Eindruck der Volksgerichthöfe und der umfallenden Richter, die verurteilten, um sich selbst zu retten. Gegen die tobende Masse steht der äußerlich, wie innerlich schwankende Richter und der feststehende Angeklagte, den die Masse nicht umwerfen kann, weil er sei­ne Sendung hat und auch in seiner Isolierung in Gott seinen Halt hat.“

2. Station

„Der Richtzug formiert sich im Kasernenhof, im Ange­sicht des Tempels, der nun mit dem Er­lösungsopfer seine Bedeutung als Opferstätte verliert! Jesus nimmt sein Kreuz auf sich, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird."

5. Station

„Da geht ein Mensch seiner Arbeit nach, er weiß nichts von Christus oder es hat ihn völlig kalt gelassen, was er von ihm gehört hat. Und da begegnet er plötzlich Christus, zunächst nicht einmal ihm, denn er kennt ihn nicht. Er wird plötzlich von seiner Arbeit weg gepackt und es wird ihm ein Kreuz auferlegt. Und wie der Schatten des Kreuzes auf ihn fällt, da erschrickt er maßlos. Wieso gerade ich? Was habe ich mit diesem zu tun? Und Christus schweigt dazu und gibt sich nicht zu erkennen. Er lässt den Menschen sich mit seinem Kreuz quälen und viel­leicht erst, wenn er einen langen Weg damit gekeucht ist, dann merkt er erst, dass Christus neben ihm geht. Und dann erkennt er, dass der Schatten des Kreuzes in Wirklichkeit der Schatten der Gnade war, der ihn berührt hat, und dass er gewürdigt wurde, das Kreuz Christi mitzutragen und mitzusühnen für die eigene Bosheit und die Bosheit der ganzen Menschheit."

6. Station

„Und nun die etwas ungewöhnliche Darstellung des Schweißtuches der Veronika. Ich habe auf dem Marsch in die Gefangenschaft genug Erlebnisse von tapferen Frauen gehabt, die trotz Schlägen und Schüssen sich nicht davon abhal­ten ließen, immer wieder Wassereimer in unsere verdurstenden Reihen zu tragen. Ich konnte mich nach meiner Rückkehr trotzdem nicht entschließen, den Entwurf zu dem Veronikabild zu ändern und den Akzent auf die barmherzige Tat dieser tapferen Frau zu legen. Dem Bild, wie es jetzt ist und wie es schon vor meiner Gefangenschaft entworfen war, liegt ein anderes Erlebnis zugrunde. Es war in den Tagen der ärgsten religiösen Bedrängnis, als man das Gefühl hatte, Gott ist weit fort und hört nicht mehr und seine Feinde triumphieren. In dieser Zeit konnte man in jeder Kirche und Kapelle immer wieder und zu jeder Tageszeit Gruppen von Frauen vor dem Tabernakel finden, diesem Trost in der Trostlosigkeit. Die Gottesfinsternis war hereingebrochen, aber Er hatte seinen Getreuen ein Geschenk hinterlassen, und während seine Feinde meinten, ihn endgültig aus dem Leben entfernt zu haben, fühlten sich, die an ihn glaubten, in seinem sicheren Besitz im Sakrament. So ist auch hier auf dem Bild das Vermächtnis des Heilandes, das seine Freunde stau­nend verehren, der Mittelpunkt. Er geht weg und sieht sich nicht mehr um und doch bleibt er mitten unter uns."

11. Station

 „Ich habe bei der 11. Station die Kreuz­aufrichtung an Stelle der Annagelung gewählt, weil bei der Annagelung die Grausamkeit des Vorgangs allein spricht; bei der Kreuzaufrichtung aber das Mittleramt des Heilands zum Ausdruck kommt. Er schwebt als der Mittler zwischen Himmel und Erde und aus der Finsternis bricht schon ein Strahl der Erlösung. Die Menschen aber, die sein Kreuz aufrichten, wissen nicht, dass sie in ihrer Bosheit Werkzeuge in der Hand Gottes sind zur Erlösung, dass sie gegen ihren Willen durch ihre Bos­heit die Gnade mitbewirken helfen müssen. Und sie wissen nicht, dass das Kreuz, das sie aufrichten, als Zeichen des Triumphes Christi auf der ganzen Erde auf Tausenden von Altären aufge­richtet werden wird."

Die „15. Station" (1953): „Ein anderes Bild ist in die Kirche von St. Kunigund gekommen, das mir weit mehr als ein Auferstehungsbild ein Abschluss für die Kreuzwegstationen zu sein scheint, das Herz-Jesu-Bild. Es ist kein Bild, das von Triumph und Jubel spricht. Die Dominante Schwarz-Rot ist geblieben. Das Bild hat zwei Zonen: Oben eine große Nachtfläche besät mit dem gedämpften Licht von Sternen und den Himmelskörpern Sonne und Mond. Aus dieser hebt sich die strah­lende Gestalt. Christi im Glorienoval, dem alten Symbol der göttlichen Unnahbar­keit, ab. Er thront auf dem Regenbogen, dem Zeichen der Versöhnung Gottes mit den Menschen; seine Linke deutet auf die Herzwunde, die Rechte zeigt nach Ab­wärts zu den Menschen, eine aussendende und eine einladende Gebärde. Das ist der über alle Zeiten hinweg liebende Christus. Darunter in der kleineren Zone ist die Realität des heutigen Menschen: Unbefriedigt sein, Bitterkeit, Sorge ums tägli­che Brot, Habgier und Dünkel spricht aus diesen Menschen, die da aneinander vorbeihasten und nichts voneinander wissen wollen. Man könnte meinen, dass es sich bei diesen beiden Zonen um zwei verschiedene Bilder handelt; so wenig scheinen sie miteinander zu tun zu haben, wenn nicht gerade auf der Zonengrenze das Herz stände, das Herz Jesu, damit es den Menschen nachgehe, ihnen in den Weg trete, immer bereit, die Wellen seiner Gnade auszusenden. Aber die Men­schen hasten, spüren die ausgesandten Wellen nicht. Sie haben kein Organ dafür oder sie haben ihren Empfänger auf eine andere Welle eingestellt, die Glückswelle oder sonst eine armselige kurze Welle, die nicht aus der Unendlichkeit kommt und nicht in die Unendlichkeit mündet."

Als Letztes betrachten wir die Ignatiusstatue von Prof. Karl Baur (1956); sie steht im Seitenschiff. Sie möchte erinnern an die Söhne des hl. Ignatius, die hier seit 1921 wirken und sicher auch versucht haben, den Menschen zu helfen, ihren Gott bes­ser zu finden und damit ihr Ewiges Heil.

Orgel

Die Sängerempore über dem Haupteingang mit der Kirchenpatronin wird gekrönt von unserer Orgel. Der erste Teil des technischen Neubaues dieser Orgel wurde im Jahre 1972 von der Firma E. F. Walcker & Cie. aus Murrhardt erstellt, wobei haupt­sächlich das Pfeifenwerk der alten Orgel aus dem Jahre 1936 verwendet wurde. Nachdem das neue, 10 Register umfassende Rückpositiv fertiggestellt ist, hat unsere Orgel nun 39 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal. Dieses, von der Fa. Franz Heinze, Nürnberg, erstellte Werk wurde optisch und klanglich durch die neue Prospektgestaltung im Pedal gekürzt.

Prof. Albert B u r k a r t                                                              Franz Munz SJ